Donau Naturjuwel
Die Donauschlinge in Schlögen
„Wenn du den Blick zur Donau senkst, dabei an etwas Liebes denkst, kurz, still verharrst wie im Gebet, ein Wunsch dir in Erfüllung geht.“ Dieser Spruch steht auf einer Holztafel am Aussichtspunkt Schlögener Blick. Ob der Blick zur Donau bei der Wunscherfüllung wirklich hilft, kann ich nicht bestätigen. Was ich aber bei meinen mehrmaligen Besuchen an der Donauschlinge beobachten konnte, ist die Faszination, die das Naturwunder auf Besucher, Wanderer und Radfahrer ausübt. Denn egal zu welcher Altersgruppe der Betrachter gehört, ein jeder übt sich zuerst in Stille, wenn er den Blick über die Schlögener Schlinge schweifen lässt. Erst nach einigen Minuten werden Fotoapparat oder Handy gezückt, um ein Erinnerungsfoto zu machen.
Die Donauschlinge oder Schlögener Schlinge, wie sie auch genannt wird, ist eine geologische Besonderheit. Im Tertiär grub sich die Donau ein mäanderförmiges Flußbett durch die weiche Schotterschicht und mußte dieses aufgrund des harten Grantitgesteins beibehalten. Später hob sich die Landmasse und grub die Donau bis zu 300 Meter tief ein. Auf diese Art entstand bei Schlögen in Oberösterreich ein enges Tal, wo die Donau fast einen Kreis bildet. Die unterschiedlichen Härte der Gesteinsarten und die Erosion taten ihr übriges: die berühmte Donauschlinge entstand.
Bereits die Römer wußten um den strategischen Platz an den Ufern der Donau und benutzen die Fläche unterhalb der Donauschlinge als Naturhafen. Man nimmt an, dass der Platz sowohl als Lande- und Umladeplatz für Schiffe als auch als Straßenstation genutzt wurde. Es entstanden ein Kastell und eine Zivilsiedlung. Die Überreste des westlichen Kastell-Tors können beim Hotel Donauschlinge besichtigt werden.
Im Mittelalter und somit Jahrhunderte später entstand an der gleichen Stelle eine Gaststätte für Flößer. Sie verschifften Baumstämme. Neben dem Transport von Holz waren auch Salz und Kohle begehrte Handelswaren.
Der Besucher des Aussichtspunkts der Donauschlinge wird bemerken, dass die Donau immer noch als Transportweg genutzt wird. Neben den Frachtschiffen fallen besonders die Flusskreuzfahrtschiffe ins Auge. Im 10 Minuten Takt passieren sie die Schlögener Schlinge, die bis zum Bau des Kraftwerkes in Aschach als gefährlich und schwer navigierbar galt.
Zusätzlich zu den Ausflugsschiffen kreuzt in unregelmäßigen Abständen die Radfähre die Donau. Sie transportiert Radfahrer von Au nach Schlögen und umgekehrt. Der Abschnitt um Schlögen ist wegen der beeindruckenden Natur natürlich auch bei Wanderern beliebt.
Naturlehrpfad Donauschlinge
Entlang der Schlögener Schlinge führt ein Naturlehrpfad von Au nach Grafenau. Schautafeln entlang des Weges informieren über die Tier- und Pflanzenwelt. Mit dem Donaubus fährt man bequem an den Ausgangspunkt retour.
Mit der Zille durch das Naturwunder
Seit 1739 werden im Handwerksbetrieb Witti Zillen hergestellt. Wer möchte, mietet sich eines dieser flachen Holzboote und erkundet die Donauschlinge vom Wasser aus. Ein Bootsführerschein ist nicht nötig.
Wanderung am Donausteig – Ciconia Rundweg
Neben dem bekanntesten Blick auf die Donauschlinge vom Schlögener Blick aus bietet dieser Rundweg noch weitere Aussichten auf die Donau. Wissenswerte Schautafeln ergänzen die Wanderung.
Hier geht es zur Tourenbeschreibung.