Danube Delta Biosphären Park(c)Alina Codreanu Danube Delta Biosphere Reserve Authority

Zurück zur letzten Donau

Natur und Mensch

Eine Rückkehr zum Wildnis Trail an der unteren Donau

Am Anfang war die Donau, so der Beginn dieser Geschichte in Anlehnung an den Schöpfungsbericht der Bibel. Wasser und Natur haben die Landschaft geprägt. Vom Menschen wurde sie verändert, „kultiviert“ und malträtiert. Vor diesem Szenario beschäftigt sich dieser Trail ab dem Länderdreieck Ungarn, Kroatien und Serbien beginnend bis hin zur grandiosen Mündung in das Schwarze Meer mit der Faszination der Fluss Natur wie auch mit vielen problematischen Veränderungen durch menschliche Eingriffe – ob Kraftwerke, Verstädterung oder unsachgemäße Nutzung und Ausbeutung.

Die Donau bildet in ihrem letzten Abschnitt das größte erhaltene natürliche Feuchtgebiet Europas. Die Donau hier zu erleben bedeutet die Wiederverbindung mit Ursprünglichkeit, mit uns selbst. Hier ist das Bild der Grenzüberschreitung mehrdimensional. Hier wird Reisen zur Entschleunigung, zur Auseinandersetzung mit der Wildnis und mit sich selbst. Während die Städte immer näher an den Fluss gerückt sind, sind die Menschen emotional von der Natur weiter entfernt denn je. Nützlichkeit rückte gegenüber der Balance zwischen Mensch und Natur in den Vordergrund. Je weiter die Donau in ihr Mündungsgebiet fließt, um so mehr ist diese Balance aber noch vorhanden.

Hier steht das Erlebnis, dass der Mensch Teil der Natur ist, im Vordergrund. Ernährung, Bewegung und Traditionen sind an diesem Teil der Donau darauf noch abgestimmt. Ziel touristischer Donau-Erlebnisse soll es in diesem Abschnitt sein, diese Ganzheitlichkeit zu spüren und für sich zu entdecken. Die Donau als Spiegel für eine neue Symbiose zwischen Mensch und Natur, für das Entdecken aller Sinne. Die hier erlebte Natur ist eine große Symphonie, die alle Ausdrucksformen menschlicher Emotionen spielt. Das Donaudelta zeigt den einstigen Naturzustand in seiner vollständigsten Form – die Welt vor den Menschen. Ein riesiges Wasser- und Schilfgebiet, ein spektakulärer Ort, eine Welt der Ruhe und des Mysteriums voller unzähliger Lebensformen – eine große Schlusssymphonie dieses europäischen Flusses.

Kopački Rit Nature Park(c)Hrvoje Domazetovič Danubeparks

Damit steht der untere Teil der Donau für eine neue Nähe zum Fluss, zur Natur und auch für die Botschaft, einen sanften, respektvollen und fürsorglichen Tourismus zu pflegen, der die natürlichen Werte schützt. Die Donau ist kein Zoo und auch keine statische Ausstellung. Sie ist Natur in all ihren Schönheiten, in ihrer Verletzlichkeit, in ihrer Wildnis, in aller ihrer Vielfalt aber auch in all ihren Herausforderungen und Beschwernissen, die nicht immer nur überwunden, sondern auch in ihrer Bedeutung verstanden und akzeptiert werden müssen. Darin besteht die Faszination der „letzten Donau“.

Sonnenuntergang Im Donaudelta(c)Alina Codreanu Danube Delta Biosphere Reserve Authorit

In Reiseführern geschieht die Darstellung der Donau fast durchgehend „verlaufsorientiert“ oder „biographisch“. Wir wollen uns aber auf essayistische, kulturelle, ökologische, persönliche und politische Donau-Erzählungen begeben.

Im Rahmen der Europäischen Donauraumstrategie wurden mit dem Projekt „Transdanube.Travelstories“ der gesamte Donauraum, der nicht nur aus zehn Ländern, sondern mit den wichtigsten Donau-Zuflüssen aus 14 Ländern besteht, betrachtet.  Es wurde versucht, unter sechs Themen – zwei im Bereich des Oberlaufs der Donau, zwei aus dem mittleren Bereich und zwei im unteren Lauf der Donau – ein Gefühl für diesen Fluss zu entwickeln. Die Bilder und Geschichten, die hier gezeichnet werden, sollen die Donau wie eine Symphonie zum Klingen, zum Schwingen bringen.

Die Transdanube Travel Story „Return to the „last“ Danube“ können sie hier lesen.

Foto Eszter Buchert 1

Die Geschichte wurde von Eszter Buchert (Koordinatorin) & Zsófia Joó (Texterin) verfasst. Eszter Buchert war zu diesem Zeitpunkt Direktorin des Fertö-Hanság National Parks.
Sie arbeitete als Forschungs- und Überwachungskoordinatorin, ihre Aufgabe war das ökotouristische Angebot des Nationalparks zu konzipieren und aufzubauen. Ab 2004 war sie Leiterin der Abteilung für Ökotourismus und Umweltbildung und ab 2007 stellvertretende Direktorin des Nationalparks. Eszter Buchert hat mehrere nationale und internationale Projekte zur Donau geleitet.
Sie ist von Anbeginn aktives Mitglied der DANUBEPARKS-Kooperation und zwei Jahre lang, auch Vizepräsidentin des Vereins DANUBEPARKS. Sie kennt die Schutzgebiete entlang der Donau von der Quelle bis zum Schwarzen Meer, und hat in den letzten Jahren mehrere umfangreiche Ökotourismusprojekte geleitet.

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