Die Römer erobern die Donau
Römische Spuren entlang der Donau
Auf dem gesamten Streckenverlauf der Ferienstraße ist das Weltreich der römischen Kaiser noch heute präsent. Über 450 Jahre bildete die Donau (Danubius) als „Nasser“ Limes die Nordgrenze des römischen Imperiums. Wie eine Perlenkette reihten sich römische Hafenstädte und Kastelle entlang des Donau-Limes. Der überwiegende Teil der Städte an der Straße der Kaiser und Könige ist römischen Ursprungs: Regensburg (Castra Regina), Passau (Castra Batava), Linz (Lentia), Enns/Lorch (Lauriacum) und Carnuntum (Petronell-Carnuntum ca. 40 km östlich von Wien), Wien (Vindobona) waren antike Großstädte mit Tempeln, gepflasterten Plätzen, Theatern und Arenen. Neben den Raffinessen des römischen Militärwesens erleben Sie wie die Besatzer fernab ihrer Heimat versuchten, ein Stück Rom zu schaffen. Originale Bauwerke und Funde laden zum Entdecken ein, anschauliche Replikationen und Animationen zum Verstehen.
Das Wort „Kneipe“ stammt von den dort anzutreffen-den Trinkstuben „Canabae“. Aquincum, das heutige Budapest, war die größte Stadt an der römischen Donau und schon damals für ihre luxuriösen Thermen berühmt. Unter Kaiser Caracalla (211-217) wurde die durchgehende Limesstraße als antiker Vorläufer der Straße der Kaiser und Könige entlang der gesamten Donau angelegt. Erhaltene Bauwerke wie die Römermauern in Regensburg und Carnuntum sowie archäologische Stätten wie in Künzing, Wien und Budapest zeugen von den Spuren römischer Imperatoren. Modern eingerichtete Museen in Passau, Mautern und Petronell (Carnuntum) vertiefen die Eindrücke. Das kulinarische Erbe der Römerzeit, der Wein, schmeichelt entlang der Donau Nase und Gaumen.
Römer-Highlights entlang der Donau
Am nördlichsten Punkt der Donau gelegen, blickt die Stadt Regensburg auf eine über 2.000-jährige Geschichte zurück. Funde belegen, dass Regensburg bereits in der Steinzeit besiedelt war. 179 n. Chr. gründeten die Römer das Legionärslager „Castra Regina“, das Lager am Regen.
Das Römermuseum Kastell Boiotro befindet sich in einem spätmittelalterlichen Haus in Passau, das auf den Fundamenten des Kastells Boiotro ruht. Das um 280 n. Chr. erbaute Kastell gaben die Römer bereits um 375 wieder auf.
Das Museum Quintana ist ein archäologisches und kunsthistorisches Museum in der niederbayerischen Gemeinde Künzing. Das Museum ist ein Partnermuseum der Archäologischen Staatssammlung in München und Mitglied im Museumsverbund Archäologie in Ostbayern. Das Museum wird getragen von der Gemeinde Künzing.
500 Jahre lang prägte das römische Reich das Land Oberösterreich. Der Römerburgus in Oberranna ist das mit Abstand am besten erhaltene römische Bauwerk Oberösterreichs. In Schlögen lädt ein römisches Bad zum Eintauchen in die antike Welt von Architektur, Technik und Lebensfreude ein.
Die römische Bezeichnung Lentia leitet sich von der keltischen Wurzel „lentos = biegsam, gekrümmt“ her. Linz wäre somit als Siedlung an der Biegung des Flusses zu deuten, was mit der Lage an der Donau übereinstimmt. Zum Schutz des wichtigen Verkehrsweges über die Donau errichteten römische Soldaten gegen Ende des 1. Jahrhunderts n.Chr. ein Kastell (Hof des Landestheaters) als Teil des Grenzsystems der Provinz Norikum. Die zugehörige Zivilsiedlung, die nie Stadtrang erhielt, lag westlich der heutigen Hauptverkehrsachse Hauptplatz – Innere Landstraße. Ein „Heiliger Bezirk“ mit einem Mithräum wurde im Bereich Tummelplatz aufgedeckt. Aus der Spätantike (4./5. Jahrhundert), als sich der Siedlungsschwerpunkt von der Niederterrasse auf das Martinsfeld verlagerte, ist ein Gräberfeld mit reichen Beigaben am Römerberg bekannt.
Lauriacum/Enns war einer der größten und wichtigsten Handels- und Militärstützpunkte an der Nordgrenze des Römischen Reichs. Seine Bedeutung erlangte es durch die Stationierung der 2. Italischen Legion. Diese errichtete hier gegen Ende des 2. Jahrhundert n. Chr. das einzige Legionslager in der römischen Provinz Noricum.
Die Burgruine Theben, welche auf einem hohen Felsen über der Donau thront, gehört zu den wichtigsten archäologischen Stätten Mitteleuropas. Die Kelten hatten hier ihre Siedlung, die Römer kontrollierten von hier aus den Limes und die Slawen bauten hier eine furchterregende Festung.