Mittelalterliche Spuren entlang der Donau
Mittelalterliche Spuren entlang der Donau
Nach dem Untergang der Römer Ende des 5. Jahrhunderts führten die Bajuwaren im Frühmittelalter die römische Tradition fort und schlugen ihre Herrschaftssitze innerhalb alter Römermauern auf. Während der Reorganisation des Kirchenwesens entstanden unter Bayerns Herzögen zahlreiche Klöster als Zentren des Landesausbaus. Karl dem Großen und seinem Sohn Pippin diente die Donau bei Kriegs- und Missionszügen als Heerstraße mit Regensburg als Dreh- und Angelpunkt für das Reich. Die Diözese Passau wuchs nach dem Sieg Kaiser Ottos I. über die Magyaren ab dem 10. Jahrhundert in Folge der Ostmission zum größten Bistumssprengel des Römisch-Deutschen Reiches heran. Nach Ungarn wurde die Ostmark kolonialisiert und 996 erstmals urkundlich Ostarrichi (Österreich) genannt.
Die Kreuzzüge vom 11. bis ins 13. Jahrhundert regten im Hochmittelalter den internationalen Handel mit der Donau als Verkehrsstrang enorm an. Die in Europas Flusssystem einmalige West-Ost-Richtung machte die Städte entlang der Donau zu blühenden Handelszentren. In der Zeit des Mittelalters war der österreichische als auch der bayerische Donauraum ein Zentrum des Handels. Dies bildete die Voraussetzung um wohlhabende und bedeutende Städte entlang des Flusses entstehen zu lassen. Die ausschließlich aus Holz gebauten Schiffe jener Zeit wurden durch die Strömung, aber auch durch Ruder- und Segelanwendung stromabwärts gefahren. In der Aufwendigen Fahrt gegen die Strömung wurden die Schiffe von Pferden, die auf so genannten Leinpfaden geführt wurden, die Donau aufwärts gezogen.
Noch heute zeugen die Burgen entlang der felsigen Hochufer vom hochmittelalterlichen Rittertum. Das Spätmittelalter wurde maßgeblich von der habsburgischen Donaumonarchie geprägt: Die Heiratspolitik Kaiser Friedrichs III. machte die Habsburger zur Weltmacht.
Mittelalter Highlights
Die UNESCO-Welterbestadt Regensburg blickt auf eine über 2.000-jährige Geschichte zurück. Im Mittelalter entwickelte sich die Stadt am Fluss aufgrund ihrer Lage an einer der wichtigsten Handelsverbindungen nach Osten zu einer bedeutenden Handelsmetropole.
Eine der größten erhaltenen Burganlagen der Welt thront über Passau. Die Veste Oberhaus ist nicht nur ein imposantes Kulturdenkmal, sie beinhaltet auch mehrere Museen: Vom Mittelalter bis zur neueren Stadtgeschichte taucht man hautnah ein in das Leben in Passau.
Das Einzigartige an der Burg Clam ist, dass es sich nicht um ein Museum im herkömmlichen Sinn handelt, sondern vielmehr um eine bewohnte und voll möblierte, mittelalterliche Burg. Schon seit über 550 Jahren bewohnt die gräfliche Familie Clam diese mächtige Festung. Auf der Burg Clam kann auch übernachtet werden!
Enns erleben heißt auf den Spuren des römischen Reiches aber auch durch das Mittelalter wandeln. Die Besiedelung der ältesten Stadt Österreichs reicht bis in die Jungsteinzeit zurück. Im 4. und 3. Jh. v. Chr. waren es die Kelten, ab 15 v. Chr. die Römer, die Enns besiedelten.
Am Schnittpunkt dreier Kulturen gelegen, beweisen archäologische Funde einer keltischen Siedlung und eines römischen Fortes die wichtige Handelswegkreuzung und strategische Bedeutung der Stadt als Teil des Limes Romanus. Noch heute zeugen die Namen der Donaumetropole Bratislava von ihrer bewegten Geschichte.
Auf dieser Kulturreise entlang der österreichischen Donau begeben Sie sich auf die Spur der mittelalterlichen Faszination der Donau. Burgen, Kreuzritter, Machtkämpfe, … das ist der Stoff, aus dem spannende Mittelaltergeschichten sind. Der Donauraum bietet jedoch viel mehr: Die Lebensader des mittelalterlichen Europas lässt förmlich in diese Epoche eintauchen und erlaubt auch abseits der Klischees interessante Einblicke in die Welt des Mittelalters. Entdecken Sie das Mittelalter mit dem Fahrrad oder mit dem Auto!
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