Zinnlegion © Mules of Marius

Die Römer

Die Römer

Die Römerzeit begleitet den gesamten Streckenverlauf der Ferienstraße. Allenthalben ist das Weltreich der römischen Kaiser präsent. Sie nannten sich Imperatoren (Machthaber), Caesaren (Nachfolger Cäsars) oder Augusti (die Erhabenen). Die Donau (Danubius) bildete die natürliche Grenzlinie, den Limes, des römischen Imperiums nach Norden hin. Dort, im „Barbaricum“, wohnten freie germanische Stämme. Im Gegensatz zum „gemauerten Limes“, der bei Eining kurz vor Kelheim auf die Donau traf, galt der Danubius als der „nasse Limes“.

Wie eine Perlenkette

Unter Kaiser Augustus wurden kurz nach Christi Geburt die römischen Donauprovinzen Rätien, Noricum und Pannonia eingerichtet. Rätien (Raetia) umfasste Ober- und Niederbayern, Noricum das Gebiet des heutigen Österreichs südlich des Danubius. Der Inn bildete die innerrömische Zollgrenze zwischen diesen beiden Provinzen. Östlich schloss sich Pannonien an, das dem heutigen rechtsufrigen Ungarn entspricht. Wie eine Perlenkette reihten sich römische Hafenstädte und Kastelle entlang des Donau-Limes“ aneinander. Der überwiegende Teil der Städte an der Straße der Kaiser und Könige ist römischen Ursprungs. Regensburg (Castra Regina), Lorch (Lauriacum) bei Enns und Carnuntum waren antike Großstädte mit mächtigen Wehrmauern, Tempeln, gepflasterten Plätzen, Theatern und Arenen. Außerhalb der Kastellmauern bildeten sich Zivilsiedlungen mit Markt und Händlerbezirk, nach den dort bevorzugt anzutreffenden Bordellen und Trinkstuben „Canabae“ (davon kommt das Wort „Kneipe“) genannt. Aquincum, das heutige Budapest, repräsentierte mit über 20.000 Einwohnern die größte Stadt an der römischen Donau. Ihre luxuriösen Thermen und heißen Bäder waren im ganzen Römischen Reich berühmt.

Enns Römermuseum
Enns Römermuseum © Huemer
Römerabteilung Museum Quintana Künzing
Römerabteilung © Museum Quintana Künzing
Die Flussgrenze 'Ripa'

Die Flussgrenze stromabwärts hieß einfach Ripa (Ufer). Hier war die römische Donauflotte aktiv, die in der Kaiserzeit den Ehrgeiz hatte, jede Flussmeile mindestens einmal am Tage von Wachschiffen befahren zu lassen. In genau berechneten Abständen erhoben sich am Donauufer Kastelle und Wachtürme, die eine rasche Kommunikation der Besatzungen ermöglichten. Manche dieser Wehrbauten sind noch erhalten. Schilder an der Straße weisen auf sie – wie auf alle historischen Stätten – hin. Die umfangreichen Befestigungen waren nicht unbegründet, denn die Germanen nördlich der Donau gerieten immer wieder in Bewegung.

Auf den Spuren römischer Imperatoren

Unter Kaiser Caracalla (211–217) wurde die durchgehende Limesstraße entlang der gesamten Donau fertig gestellt. Sie stellt sozusagen den antiken Vorläufer der Straße der Kaiser und Könige“ dar.

Wer den Spuren römischer Imperatoren folgen will, ist auf der Straße der Kaiser und Könige richtig unterwegs. Erhaltene Bauwerke, wie die Römermauern in Regensburg, in Mautern, Tulln und Carnuntum erwarten den Besucher, archäologische Stätten wie in Künzing, Lorch, Wien und Budapest lassen die Kastelle wieder vor dem geistigen Auge entstehen und die modern eingerichteten Museen in Künzing, Passau, Linz, Mautern und Petronell (Carnuntum) vertiefen diese Eindrücke.

Römermuseum Stadt Passau
Römermuseum © Stadt Passau
Weinrebe
Weinbau Gmeiner © WGD Donau OÖ Peter Podpera
Die Römer und der Wein

Und ein Erbe der Römerzeit schmeichelt uns auf dem gesamten Donauweg Augen, Nase und Gaumen, bis es genüsslich die Kehle hinab rinnt: Der Wein. Zur Römerzeit und im Mittelalter wurde im gesamten Donautal Wein angebaut, auch in Bayern. Davon künden noch einige kleine Weinanbaugebiete östlich von Regensburg an den Südhängen bei Donaustauf, Wörth und Wiesent. Sie fußen auf römischer Grundlage und kredenzen den „Baierwein“. Das Baierwein-Museum in Bach an der Donau informiert über den 2000jährigen Weinbau. Mehr Erfolg war der Rebkultur in der Wachau und im Wiener Becken beschieden, die bis heute zu den klassischen Lagen zählen. Römische Winzer kreierten wohl den Grünen Veltliner, den Wiener Haus- Hof- und Landwein.

Die römische Transdanube Travel Story

Im Rahmen des Transdanube Travel Stories INTERREG Projektes, wurde eine Geschichte mit dem Titel „Das Donauabenteuer – Legionen auf dem Weg zum Danubius – Der Fluss, der Kulturen anzog“ verfasst.

Impressionen und Routeninfos von Regensburg bis nach Serbien entlang der Donau sind hier nach zu sehen- und zu lesen.

LINKS

Deutsche Limes-Straße
Die Deutsche Limes-Straße verbindet über 90 Orte und Gemeinden, sowie zahlreiche Organisationen. Reisende auf der Limes-Straße kommen wie auf dem über 1100 km langen Radweg durch ganz unterschiedliche Naturlandschaften und treffen neben den römischen Denkmälern auch auf viele Sehenswürdigkeiten anderer Epochen. Seit 2018 verläuft die Deutsche Limes-Straße auch am Donaulimes zwischen Neustadt/Bad Gögging und Passau. Die Deutsche Limes-Straße ist seitdem auch Mitglied der ARGE Straße der Kaiser und Könige und umgekehrt.
Infomaterial der Deutschen Limes-Straße
Der Deutsche Limes-Radweg
Der Deutsche Limes-Wanderweg

Blogbeiträge zum Thema Römer

Römerspuren APP: Die Römer in Ostbayern und Oberösterreich entdecken mit der Römerspuren-APP.
15 Stätten von Neustadt an der Donau bis Enns zeugen von der ruhmreichen römischen Vergangenheit des ostbayerisch-oberösterreichischen Donauraums und werden nun in einer App für iOS und Android für alle erlebbar gemacht. Mit der App entdeckt man interaktiv und vor Ort das spannende Erbe Roms in Ostbayern und Oberösterreich. Mit kurzweiligen Aufgaben, Foto- und Audio-Stories sammelt man Römer-Medaillons als Belohnungen und lernt dabei die atemraubende Geschichte der Römerorte am Donaulimes kennen. Erfolge können aus der App direkt auf Facebook & Co. geteilt werden. Das „Hopping“ zwischen den Römerorten wird in der App durch Tourismusinfos (Übernachtungen, Gastronomie) erleichtert, sowie durch eine Navigation (Auto, ÖPNV, Radwege) unterstützt.

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